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1867, also vor einhundertfünfzig Jahren, erschien der erste Band von Marx’ ›Kapital‹; ein Jahr zuvor, 1866, veröffentlicht Michail Bakunin seinen ›Revolutionären Katechismus‹.
Marx untersucht mit seinem Hauptwerk die Wirklichkeit gegebener gesellschaftlicher Verhältnisse, schreibt eine »Kritik der Politischen Ökonomie«. Bakunin konzentriert sich mit seiner Kritik auf die Möglichkeit einer freien Gesellschaft. Der Anarchismus bezeichnet in diesem Sinne ein Ideal, der Kommunismus (Marx & Engels: »wirkliche Bewegung«) eine Idee.
Dieser Unterschied ist relevant für die vielfältigen Kontroversen zwischen libertären Sozialist*innen und Marxist*innen, aber auch - gerade als Unterschied - für die Gemeinsamkeiten: Ebenso wie an Marx etc. orientierte Sozialist*nnen etwas vom Anarchismus lernen können (oder sollten), können Anarchist*innen etwas von Marx lernen. Und zwar gerade, um die libertäre Position zu stärken.
Schließlich ist der reale Humanismus, der der Kritik der Politischen Ökonomie zugrunde liegt, im libertären Denken fest verankert. Der Verbindung von Marxscher und libertärer Theorie (und Praxis) verleiht gerade dies höchste Aktualität.
Nach einer kleinen Einführung in zentrale Begriffe der marxistischen Theorie gibt es Gelegenheit, diese Aktualität zu diskutieren.
Zu Gast: Roger Behrens.